Die Emotionsfokussierte Paartherapie wurde ursprünglich von Leslie S. Greenberg und seiner damaligen Doktorandin Sue Johnson (Greenberg & Johnson, 1988) entwickelt und hieß zunächst „Emotionally Focused Therapy“.
Aufgrund der in den letzten Jahrzehnten gewonnenen Erkenntnisse der Emotionsforschung erweiterten und präzisierten Leslie S. Greenberg und Rhonda Goldman (2006) die ursprüngliche Theorie und entwickelten den Ansatz konzeptionell weiter. Seitdem ist der Ansatz weltweit als „Emotion Focused Therapy for Couples (EFT-C)“ bzw. in Deutschland als Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT-P) bekannt.
Kein anderer therapeutischer Ansatz hat die Rolle von Emotionen im Therapieprozess und den therapeutischen Umgang mit Emotionen so systematisch erforscht wie die EFT. Und so konnte die Wirksamkeit der EFT-P empirisch belegt werden (Greenberg und Goldman, 2006; Johnson, Hunsley, Greenberg & Schindler, 1999).
EFT bietet etwas, das andere Psychotherapieverfahren in dieser Form nicht bieten: Eine klinische Emotionstheorie und eine Theorie emotionaler Veränderung, die es ermöglicht, systematisch mit Emotionen zu arbeiten.
In der EFT werden Emotionen als Quelle wichtiger Informationen, Orientierung, persönlicher Bedeutung und als wichtigste Triebkraft therapeutischer Veränderung betrachtet. Dabei wird die Affektregulierung über Bindung, Identität und Anziehung als eine der wichtigsten und bestimmenden Antriebskräfte betrachtet. Affektregulierung heißt nicht Emotionskontrolle, sondern bezeichnet vielmehr den Prozess, der dazu führt, erwünschte Emotionen zu erfahren, unerwünschte Emotionen hingegen nicht.